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Die Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit (NIS2) und die Cybersicherheit in Arztpraxen sind wichtige Themen, die darauf abzielen, die Sicherheit und den Schutz sensibler Daten im Gesundheitswesen zu gewährleisten. Hier ist eine leicht verständliche Erklärung dazu:

Was ist die NIS2-Richtlinie?

Die NIS2-Richtlinie ist eine EU-weite Gesetzgebung, die darauf abzielt, die Sicherheit von Netzwerken und Informationssystemen in kritischen Sektoren zu verbessern. Dazu gehören Bereiche wie Gesundheitswesen, Energie, Verkehr und Finanzwesen. Ziel der Richtlinie ist es, die Widerstandsfähigkeit und Cybersicherheit dieser Sektoren zu erhöhen, um vor Cyberangriffen und anderen Bedrohungen geschützt zu sein.

Warum ist Cybersicherheit in Arztpraxen wichtig?

Arztpraxen verarbeiten und speichern viele sensible Daten, darunter persönliche Informationen, medizinische Aufzeichnungen und Behandlungshistorien von Patienten. Ein Verlust oder Missbrauch dieser Daten kann schwerwiegende Folgen für die Patienten und die Praxis selbst haben. Daher ist es unerlässlich, dass Arztpraxen Maßnahmen zur Cybersicherheit ergreifen.

Wichtige Maßnahmen für die Cybersicherheit in Arztpraxen

  • Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Mitarbeiter sollten starke, einzigartige Passwörter verwenden und, wenn möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren. Dies erhöht die Sicherheit der Zugangsdaten erheblich.
  • Regelmäßige Software-Updates: Software und Systeme sollten stets auf dem neuesten Stand gehalten werden, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen.
  • Schulung des Personals: Das Praxisteam sollte regelmäßig über aktuelle Bedrohungen und Sicherheitsmaßnahmen geschult werden. Bewusstsein und Wissen sind entscheidend, um Phishing-Angriffe und andere Bedrohungen zu erkennen und zu vermeiden.
  • Verschlüsselung von Daten: Sensible Daten sollten sowohl während der Übertragung als auch bei der Speicherung verschlüsselt werden. Dies schützt die Daten vor unbefugtem Zugriff.
  • Sicherheitskopien (Backups): Regelmäßige Backups der Daten stellen sicher, dass im Falle eines Datenverlusts eine Wiederherstellung möglich ist.
  • Firewalls und Antivirensoftware: Der Einsatz von Firewalls und aktueller Antivirensoftware hilft, unerlaubte Zugriffe und Schadsoftware abzuwehren.

Erweiterte Cybersicherheitsmaßnahmen

  • Remote Monitoring & Management (RMM): RMM-Tools ermöglichen die Fernüberwachung und -verwaltung von IT-Systemen. Damit können Arztpraxen ihre Netzwerke kontinuierlich auf Bedrohungen überwachen und schnell auf Sicherheitsvorfälle reagieren.
  • Anti-Virus und Ransomware Detection: Moderne Antivirus-Programme bieten Schutz vor Viren und können auch Ransomware-Angriffe erkennen und abwehren. Diese Tools sind entscheidend, um Schadsoftware zu verhindern, die Daten verschlüsseln und Lösegeld fordern könnte.
  • Advanced Software Management: Diese Maßnahmen stellen sicher, dass alle Softwareanwendungen auf dem neuesten Stand sind und Sicherheitslücken schnell geschlossen werden. Automatisierte Updates und Patches minimieren das Risiko von Angriffen durch veraltete Software.
  • Endpoint Detection & Response (EDR): EDR-Lösungen überwachen Endgeräte (wie Computer und Smartphones) in Echtzeit, um verdächtiges Verhalten zu erkennen und sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Dies hilft, Bedrohungen schnell zu identifizieren und zu neutralisieren.
  • Managed Detection & Response (MDR): MDR-Dienste wie RocketCyber bieten eine umfassende Überwachung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle durch ein Managed Security Operations Center (SOC). Externe Experten übernehmen die Sicherheitsüberwachung und -reaktion, wodurch Praxen rund um die Uhr geschützt sind.
  • Endpoint Backup: Regelmäßige Sicherung von Daten auf Endgeräten stellt sicher, dass im Falle eines Cyberangriffs oder Hardwareausfalls keine Daten verloren gehen. Diese Backups sollten sicher und leicht zugänglich sein, um eine schnelle Wiederherstellung zu ermöglichen.

Anforderungen der NIS2-Richtlinie für Arztpraxen

Die NIS2-Richtlinie verpflichtet bestimmte Gesundheitsdienstleister, darunter größere Arztpraxen, spezifische Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren und regelmäßig zu überprüfen. Kleinere Praxen sollten dennoch freiwillig diese Standards anstreben, um die Sicherheit zu erhöhen.

Zu den Anforderungen gehören:

  • Risikomanagement: Identifizierung und Bewertung von Risiken, um geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
  • Meldung von Sicherheitsvorfällen: Meldepflicht für schwerwiegende Sicherheitsvorfälle an die zuständigen Behörden.
  • Krisenmanagement: Erstellung und Übung von Notfallplänen für den Fall eines Cyberangriffs.

Fazit

Die Umsetzung der NIS2-Richtlinie und die Einhaltung grundlegender sowie erweiterter Cybersicherheitsmaßnahmen sind essenziell, um die sensiblen Daten in Arztpraxen zu schützen. Durch Schulung, technologische Maßnahmen wie RMM, EDR und MDR sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben können Arztpraxen ihre Netzwerksicherheit erheblich verbessern und sich gegen Cyberbedrohungen wappnen.

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